Yesterday Now Tomorrow

Unser Verhältnis zu Zeit ändert sich gerade so enorm, wie schon lange nicht mehr. In sozialer Isolation vergehen Stunden, Tage und Monate gefühlt im Schneckentempo und Lichtgeschwindigkeit gleichzeitig und man weiß nicht, wo die Zeit seit April eigentlich geblieben ist. Mit ihrer Ausstellung “Let’s Talk About Time” möchte Asta von Unger auf das gewandelte Verständnis von Zeit und Realität in Zeiten der globalen Pandemie reagieren.

Let us talk about time

Als Ort hat sie sich dafür keinen geringeren als das Mucbook Clubhaus BREAKOUT direkt am Hauptbahnhof ausgesucht. Dort krachen Gegensätze genauso wie das Zeitempfinden aufeinander. Trübseliges Hauptbahnhofviertel, Rotlichtkneipen, die abgerissene Hauptbahnhof-Halle mit ihrer Baustelle treffen hier auf die Start-up Szene im Clubhaus. Dieser Ort lädt unweigerlich dazu ein, sich Gedanken über Stadtplanung und die Zukunft einer Stadt zu machen. Im Erdgeschoss des ehemaligen Bankgebäudes, das heute das BREAKOUT beherbergt, soll unter dem Titel „yesterday – now – tomorrow“ innerhalb von 21 Tagen die raumgreifende Kollage aus Papier wachsen.

Dabei werden die Steinsäulen im Eingangsbereich mit Papier umschlagen, und Glasbereiche bemalt werden. Das ganze vor allem im schwarz-weißen Farbspektrum, wodurch die wenigen farbigen Akzente besonders hervorgehoben werden. Besucher*innen sollen dem künstlerischen Prozess besonders nah kommen können. Das funktioniert in Form von kurzen one-on-one Talks mit Annika Schoemann, die einerseits die Möglichkeit geben, der Künstlerin Asta von Unger beim Schaffen beizuwohnen, andererseits persönlichen Fragen und Diskussionen einen Raum geben.

zwischen Nostalgie und Spontanität

Auch das Begleitprogramm mit Zeichentrickfilmen aus den 90er Jahren auf original 35mm, mit handcolorierten Trickfilmfolien gibt einen Einblick in eine vergangene Art der Manufaktur. Dazu gibt es am 15. Juli noch Improtheater mit den Solution Surfers, ein weiteres Genre, in dem Zeit und die Vergänglichkeit eines Moments eine große Rolle spielen.

Wer also nach der langen Zeit des Digitalen Erlebens wieder das Bedürfnis hat, Kunst live und vor Ort zu erleben, kann das im BREAKOUT in einem besonders persönlichen Rahmen tun.